Palestinizing Development
Projektleitung: Dr. Helmut Krieger, Institut für Internationale Entwicklung, Universität Wien
finanziert durch: Kommission für Entwicklungsforschung (KEF) bei der OeAD-GmbH
Projektlaufzeit: 01.06.2015 - 31.05.2016
Beteiligte wissenschaftliche Institutionen
Institut für Internationale Entwicklung, Universität Wien, Österreich
Institute of Women’s Studies, Birzeit University, Palästina
Centre for Development Studies, Birzeit University, Palästina
ProjektmitarbeiterInnen:
Dr. Laura Khoury, Institute of Women’s Studies, Birzeit University
Dr. Eileen Kuttab, Institute of Women’s Studies, Birzeit University
Ayman Abdul Majeed, Centre for Development Studies, Birzeit University,
Mag. Philipp Salzmann, FIAN (Food First Information and Action Network) Austria
In unserem Projekt führen wir eine empirische Untersuchung von zwei landwirtschaftlichen Kooperativen in den besetzten palästinensischen Gebieten durch. Dabei werden Arbeits- und Produktionsweisen ebenso wie die Distribution der erzeugten Waren und die innere soziale Struktur der Kooperativen aus einer geschlechterkritischen Perspektive untersucht, um deren Potenziale und (aktuelle) Begrenzungen identifizieren und analysieren zu können.
Hintergrund ist, dass die palästinensische Landwirtschaft durch die israelische Besatzung in einer schweren sozio-ökonomischen Krise steckt. Versuche der Palästinensischen Autonomiebehörde sowie westlicher Entwicklungsagenturen, der Krise durch Aufbau einer industriellen Landwirtschaft zu begegnen, zeitigten keine positiven Resultate. Existierende Kooperativen wurden durch den Fokus auf Agrobusiness überdies marginalisiert.
Dem Forschungsprozess liegt die Annahme zugrunde, dass landwirtschaftliche Kooperativen in Palästina unter den gegebenen Bedingungen der Schlüssel zu einer nachhaltigen, ökologisch verträglichen und zugleich widerstandsfähigen Produktionsweise sein können. Ziel unserer Forschung ist daher, ein empirisch gesättigtes Wissen zu alternativen Entwicklungsmodellen in Palästina anhand der landwirtschaftlichen Kooperativen zu erarbeiten. Damit kann folgendes erreicht werden:
- Die Forschungsergebnisse können von den Kooperativen genutzt werden, um die Nachhaltigkeit ihrer Produktionsweise zu verbessern.
- Mit der Forschung können wir beständige palästinensische Debatten zu alternativen Entwicklungsmodellen empirisch fundieren und mit der Bedeutung von Ernährungssouveränität verknüpfen.
- Mit den Forschungsergebnissen können wir sodann effektiv in akademische, politische und zivilgesellschaftliche Diskussionen zu alternativer Entwicklung und Ernährungssouveränität intervenieren und diese somit produktiv weiterentwickeln.