Die größte globale Herausforderung des 21. Jahrhunderts ist die Klimakrise - die ökologischen, gesellschaftlichen aber auch politischen Folgen sind weltweit spürbar. Nach wie vor kämpfen zivilgesellschaftliche Akteur*innen wie Fridays For Future für eine sozial verantwortliche und ökologisch gerechte Umweltschutzpolitik in Übereinstimmung mit den Pariser Klimaabkommen. Die Forschungswerkstatt Umweltproteste, angesiedelt am Institut für Internationale Entwicklung und geleitet von Prof. Dr. Antje Daniel, setzt hier an und analysiert seit 2019 die Motive, Einstellungen und Zukunftsvorstellungen der Aktivist*innen ebenso wie ihre Strategien und Kooperationen für eine klimagerechte Zukunft. Die grundlagenorientierte Forschung, welche von der Arbeiterkammer Wien teilfinanziert wird, kombiniert eine jährliche Fragebogenuntersuchung mit Kurz- und Leitfadeninterviews oder teilnehmenden Beobachtungen an den Klimaaktionstagen um ein umfassendes Verständnis des Klimaaktivismus zu gewinnen.
Am 15.09. steht der nächste Globale Klimastreik unter dem Motto „Zukunft für alle – jetzt handeln!“ an. Auch in Wien wird eine Demonstration stattfinden. Dann geht auch die Datenerhebung der Forschungswerkstatt in die neue Runde, und zwar bereits in die Fünfte. Die Forschungswerkstatt Umweltproteste wird mit der tatkräftigen Unterstützung von Studierenden die 5 Jahres Forschung zu dem Klimagerechtigkeitsaktivismus durchführen und damit auch zeigen wie sich die Proteste in den letzten Jahren verändert haben. Die jährliche Umfrage basiert auch auf der tatkräftigen Unterstützung von Studierenden. Studierende erhalten die Möglichkeit sich Forschungskompetenzen in der Forschung anzueignen, indem die Forschung mit Ihnen zusammen durchgeführt wird. Forschung und Lehre greifen hier Hand in Hand.
Auf die Forschungswerkstatt aufbauend wird dann im Oktober 2023 das Forschungsprojekt “New kids on the block”? Der Jugendaktivismus der Fridays for Future - Eine intersektionale und globale Perspektive, gefördert vom FWF der Wissenschaftsfond und unter der Projektleitung von Prof. Dr. Antje Daniel und der co-Projektleitung von Prof. Dr. Petra Dannecker beginnen. Auch wenn die Klimagerechtigkeitsbewegungen bereits im fünften Jahr mobilisieren, ist die globale Dimension dieses Jugendaktivismus bisher kaum Gegenstand der Forschung. Mit Fallstudien zu Österreich, Bangladesch und Uganda will das Forschungsprojekt diese Lücke füllen, indem es die Relevanz und lokale Resonanz des Jugendaktivismus untersucht und Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen Jugendaktivismen global analysiert. Das Forschungsprojekt kombiniert Jugendforschung sowie Protest- und Bewegungsforschung mit einem intersektionalen Ansatz und einem vergleichenden Fallstudiendesign. Diese Herangehensweise ermöglicht einen innovativen analytischen Ansatz, um Jugendaktivismus nicht nur, aber auch im Globalen Süden im Kontext der nationalen und zunehmend globalen Kämpfe zu verstehen. Für das Projekt werden die bereits im Rahmen der Forschungswerkstatt Umweltproteste erhobenen Daten zu Österreich mit denen zu Bangladesch und Uganda ergänzt. Das Forschungsprojekt wird in enger Kooperation mit Forscher*innen in den jeweiligen Ländern durchgeführt und wird somit fundierte Antworten auf die Fragen bieten, welche lokalen Herausforderungen und Kontexte, globalen Debatten und Diskurse sowie Strategien den Jugendaktivismus in Österreich, Bangladesch und Uganda im Streben nach ökologischem Wandel prägen.
Mehr zur Forschungswerkstatt Umweltproteste:
https://ie.univie.ac.at/forschung/forschungswerkstatt-umweltproteste/
Mehr zum Forschungsprojekt „New kids on the block“: Der Jugendaktivismus der Fridays for Future - Eine intersektionale und globale Perspektive
https://ie.univie.ac.at/forschung/drittmittelprojekte/new-kids-on-the-blocknew-kids-on-the-block-der-jugendaktivismus-der-fridays-for-future-eine-intersektionale-und-globale-perspektive/