Zum Vortrag
Im 21. Jahrhundert hat die (kritische) sozialwissenschaftliche Forschung verschiedene globale Phänomene der intersektionalen Ausbeutung entdeckt. Ein prominentes und viel diskutiertes Beispiel sind die sogenannten Sorgeketten, die in der Careforschung untersucht werden. Während sich viele in einer pessimistischen Einschätzung unserer Zeit einig sind – insbesondere bei der Analyse der Arbeitsmärkte und ihrer zukünftigen gesellschaftlichen Einbettung –, werden unterschiedliche theoretische Werkzeuge in verschiedenen sozialräumlichen Kontexten entwickelt und verwendet, um dies zu erfassen.
Um die Lage auf den Arbeitsmärkten zu beschreiben haben sich beispielsweise global verschiedene Konzepte wie Prekarität, Informalität oder auch Marginalität durchgesetzt, durch die verschiedene Macht- und Herrschaftsstrukturen greifbar werden können. Der Vortrag beschäftigt sich mit den Gemeinsamkeiten und Verschiedenheiten der theoretischen Zugriffe schlaglichtartig anhand von verschiedenen Beispielen im Bereich der Sorgearbeit. Veranstaltungsflyer hier.
Zur Vortragenden
Dipl.-Soz. Fabienne Décieux arbeitet am Institut für Soziologie an der Universität Wien.
Anmeldeinfo
Bei Interesse melden Sie sich bitte bis 26.04.2021 unter der folgenden E-Mail-Adresse an: nadja.meisterhans(at)univie.ac.at. Sie erhalten einen Link mit dem Sie an der Online-Veranstaltung teilnehmen können. Wir freuen uns auf rege Teilnahme!
Zur Schwepunktvorlesung
In der von unserer Gastprofessorin Univ.-Prof. Dr. Nadja Meisterhans geleiteten Schwerpunktvorlesung Intersektionalität. Transdisziplinäre und transnationale Perspektiven des Masters Internationale Entwicklung werden unterschiedliche Dimensionen der Intersektionalität in transdisziplinärer Perspektive und mit einem geschlechterpolitischen Fokus vorgestellt. In Bezug auf konkrete Themenfelder und regionale Anerkennungskämpfe soll insbesondere das macht- und herrschaftskritische Potential aktueller Intersektionalitätsdebatten herausgearbeitet werden. Die Veranstaltung zielt somit zum einen darauf, die Verwobenheiten und Verdichtungen von verschiedenen sozialen und institutionellen Diskriminierungs- und Ausbeutungsstrukturen zu diskutieren, zum anderen werden Überlegungen angestellt, wie das Konzept der Intersektionalität in der Entwicklungszusammenarbeit und Entwicklungspolitik praktisch umgesetzt werden kann. Es referieren daher verschiedene Expert_innen aus der kritischen Forschung wie auch entwicklungspolitischen Praxis zu den unterschiedlichen Facetten und Dimensionen der Intersektionalität.
Wir freuen uns, dass wir weitere spannende Referent*innen aus der Forschung, aber auch entwicklungspolitischen und menschenrechtsbezogenen Praxis für die Veranstaltung gewinnen konnten, zu der wir Sie sehr herzlich einladen möchten!
Information zu den weiteren Terminen hier.