Zum Vortrag
Die Begriffe Intersektionalität und Postkolonialität sind innerhalb feministischer Debatten beide als macht- und herrschaftskritische Konzepte entwickelt worden. Während post- bzw. dekoloniale Feminismen in Verbindung zu u. a. Kolonialismus/Imperialismus, nationalen Befreiungsbewegungen, epistemischer Gewalt, Entwicklungsansätzen, Arbeit, Sexualität, Rechten diskutiert werden, eröffnen intersektional-feministische Perspektiven auf Verflechtungen von (Hetero-)Sexismus, Rassismus, Klassenverhältnisse und weiteren Ungleichheitsachsen vor allem im globalen Norden.
Vor diesem Hintergrund wird eine postkolonial-feministische Analyse von waldbasierter Klimapolitik vorgestellt, die an koloniale Ausbeutung von Ressourcen anknüpfend, aktuelle Inwertsetzungen von Natur mit der instrumentellen Einbeziehung subalterner Frauen in Entwicklungspolitiken in den Mittelpunkt stellt. Zugleich wird aus erkenntnistheoretischer Perspektive die Idee einer ‚grünen Ökonomie‘ durch die Modelle, Organisierungen sowie politischen Widerstände der sozial-ökologischen Bewegung Food Sovereignty Alliance in Indien herausgefordert. Abschließend wird schlaglichtartig die Reichweite, der Kontext von und verschiedene Kritikpunkte an Intersektionalität mit postkolonial-feministischen Überlegungen kontrastiert. Veranstaltungsflyer hier.
Zur Vortragenden
Dr. Christine Löw arbeitet an der Universität Göttingen im Arbeitsbereich Geschlechterforschung in den Sozialwissenschaften.
Anmeldeinfo
Bei Interesse melden Sie sich bitte bis 26.04.2021 unter der folgenden E-Mail-Adresse an: nadja.meisterhans(at)univie.ac.at. Sie erhalten einen Link mit dem Sie an der Online-Veranstaltung teilnehmen können. Wir freuen uns auf rege Teilnahme!
Zur Schwepunktvorlesung
In der von unserer Gastprofessorin Univ.-Prof. Dr. Nadja Meisterhans geleiteten Schwerpunktvorlesung Intersektionalität. Transdisziplinäre und transnationale Perspektiven des Masters Internationale Entwicklung werden unterschiedliche Dimensionen der Intersektionalität in transdisziplinärer Perspektive und mit einem geschlechterpolitischen Fokus vorgestellt. In Bezug auf konkrete Themenfelder und regionale Anerkennungskämpfe soll insbesondere das macht- und herrschaftskritische Potential aktueller Intersektionalitätsdebatten herausgearbeitet werden. Die Veranstaltung zielt somit zum einen darauf, die Verwobenheiten und Verdichtungen von verschiedenen sozialen und institutionellen Diskriminierungs- und Ausbeutungsstrukturen zu diskutieren, zum anderen werden Überlegungen angestellt, wie das Konzept der Intersektionalität in der Entwicklungszusammenarbeit und Entwicklungspolitik praktisch umgesetzt werden kann. Es referieren daher verschiedene Expert_innen aus der kritischen Forschung wie auch entwicklungspolitischen Praxis zu den unterschiedlichen Facetten und Dimensionen der Intersektionalität.
Wir freuen uns, dass wir weitere spannende Referent*innen aus der Forschung, aber auch entwicklungspolitischen und menschenrechtsbezogenen Praxis für die Veranstaltung gewinnen konnten, zu der wir Sie sehr herzlich einladen möchten!
Information zu den weiteren Terminen hier.